… von Geodaten zu relevantem Wissen
Geodaten bilden die Wissensbasis in fast allen Branchen und Lebensbereichen und liefern Entscheidungsgrundlagen für Verwaltungen, Wirtschaft, Wissenschaft und im Privatbereich. Die Fülle von heute zugänglichen Geodaten in Form von digitalen kartographischen Informationen ist riesig, ebenso wie die zur Visualisierung dieser Informationen existierenden (webbasierten) Geoportalen. Doch die alleinige Darstellung von digitalen Karten, auch in Kombination mit weiteren raumbezogenen Informationen, schöpft oft nicht das Potential zur Gewinnung von Wissen aus.
M.App Enterprise von Hexagon eröffnet neue Möglichkeiten aus Daten relevantes Wissen zu gewinnen und revolutioniert die Art und Weise, wie wir geographische Informationen sehen, erfahren und verstehen können.
M.App Enterprise ist eine Plattform für die Erstellung von Geo- und Location-Intelligence-Anwendungen mit umfangreichen, browserbasierten Funktionen und einzigartigen visuellen Effekten. Neben der Pflege und der Visualisierung von Geodaten, steht bei M.App Enterprise die workflow-basierte Datenerfassung sowie die einfach verständliche Datenanalyse mittels Business-Grafiken im Fokus. Dadurch können Entscheidungsträger optimal reagieren und aufgrund der relevanten Informationen die passenden Massnahmen einleiten.
Konfigurieren statt Programmieren
Das Erstellen, Verwalten und Verteilen von eigenen Geo-Applikationen war noch nie einfacher. Mit nur einer Plattform lassen sich sowohl Desktop-, Browser- wie auch mobile Applikationen konfigurieren und in einer webbasierten Administrationsumgebung verwalten.
Abbildung 1: Desktop-, Browser- und mobile Applikationen, erstellt mit M.App Enterprise
Um den gewünschten Unternehmensprozess exakt abzubilden und die wichtigen Informationen aus den Geodaten zu gewinnen, enthält M.App Enterprise einen umfangreichen Baukasten an Tools und Technologien.
Workflow Engine
Der Workflow Editor besteht aus einer graphischen Benutzeroberfläche (siehe Abb. 2), mit welcher die Business-Logik (workflow tree) sowie die Dateneingabemasken (forms) definiert werden. Dadurch ergibt sich ein Arbeitsprozess, welcher der Anwendende durch eine definierte Aktion in der Geo-Applikation starten kann.
Spatial Workshop
Dieser webbasierte Baukasten (siehe Abb. 3) ermöglicht die Erstellung von räumlichen Berechnungsmodellen (spatial models), welche in Geo-Applikationen durch den Anwendenden mit gewünschten Parametern ausgeführt werden können. Enthalten sind über 400 räumliche Operatoren, SDKs sowie Machine learning-Operatoren.
Abbildung 2: graphische Oberfläche des Workflow Editors
Abbildung 3: graphische Oberfläche des Spatial Workshops
Luciad Fusion
Mit der Version 2021 von M.App Enterprise ist die Browser-API-Lösung «Luciad RIA» vollständig und nahtlos integriert. Dadurch können die Geo-Applikationen auf die 3D-Funktionen von LuciadRIA zugreifen, einschliesslich Unterstützung für Panoramabilder, Punktwolken, 3D Meshes, 3D Tiles, Schattierungen (u.a. Ambient Occlusion) und anderen Visualisierungseffekten. Somit können ohne Entwicklungsaufwand browserbasierte 3D-Lösungen erstellt werden. Zudem ermöglicht dieser Baukasten schnelle Publikationen von grossen Datenmengen in den OGC Standardformaten.
Abbildung 4: Browser-Applikation mit Visualisierung von 3D Meshes
Die österreichische Stadt Klagenfurt, ein langjähriger Kunde von Hexagon, erstellt mit M.App Enterprise 2021 bereits eine Smart City-App-Plattform mit einer detaillierten 3D-Landschaft der gesamten Stadt.
«Damit eröffnen sich für uns unbegrenzte Automatisierungsmöglichkeiten für eine Reihe manueller Prozesse in verschiedenen Abteilungen der Stadt“, sagt Günter Koren, Leiter der Abteilung Vermessung und Geoinformation GIS der Stadt Klagenfurt. „Wir sind überzeugt davon, dass M.App Enterprise ein entscheidender Schritt auf unserem Weg zu einer intelligenteren und sichereren Stadt für unsere 100.000 Bürgerinnen und Bürger ist.»
Abbildung 5: Smart City Dashboard zur Überwachung der Vegetation nahe Verkehrsinfrastrukturen
Die intelligenten Geo-Applikationen von M.App Enterprise revolutionieren die Art und Weise, wie wir geographische Informationen wahrnehmen und ermöglichen Entscheidungsträgern, mit Standard-PCs, Tablets und Smartphones überall und jederzeit schneller intelligente Entscheidungen zu treffen – aufgrund interpretierbarer Aufbereitung der relevanten Informationen.
GEOS Pro – Katasterlösung mit Zukunft
Die Daten der amtlichen Vermessung sichern das Grundeigentum und sind somit einer der wichtigsten Geodatensätze der Schweiz. Zudem dienen sie als geographische Grundlage für zahlreiche Anwendungen in der Wirtschaft, Verwaltung und im Privatleben.
Die Lösung von a/m/t hat sich als marktführende Anwendung in diesem Bereich etabliert. In über 40% aller Schweizer Gemeinden erfolgt die Verwaltung und Nachführung dieser wichtigen Geodaten mit GEOS Pro. Demnächst steht jedoch mit dem neuen Datenmodell DM.flex ein grösserer Wechsel bevor, mit welchem dieser wichtige Geodatensatz auch für künftige Anforderungen gerüstet sein wird. Obwohl mit der Einführung von DM.flex der Inhalt gegenüber dem aktuellen Datenmodell DM.01 sich nicht wesentlich ändert, so ergeben sich doch einige Herausforderungen, mit welchen Softwarehersteller konfrontiert werden.
- Flexibler Modellansatz
- Objekthistorisierung
- Einbindung und Nutzung von Informationsebenen über Webservices
GEOS Pro und der flexible Modellansatz
Mit dem flexiblen Modellansatz wird das Ziel verfolgt, rasch und adäquat auf geänderte Anforderungen an die Amtliche Vermessung zu reagieren. Für Softwarehersteller bedeutet dies, schnell und agil die notwendigen Anpassungen an Programmfunktionen sowie an der entsprechenden Datenhaltung den AV-Nachführungsstellen bereitzustellen. a/m/t hat die Notwendigkeit einer flexiblen Software in der Amtlichen Vermessung bereits von Beginn weg erkannt und die gesamte Softwarearchitektur darauf ausgerichtet. Bereits heute lassen sich alle in INTERLIS1 und INTERLIS2 beschriebenen Datenmodelle auf einfachste Weise lesen, in Geodatenbanken abbilden und die zugehörigen Transferdaten ein- und auslesen. Auch das Ersetzen eines Datenmodells mit einem modifizierten Modell sowie die Abbildung der bestehenden Daten ins neue Modell lässt sich bereits bewerkstelligen. Diese Flexibilität wird in zukünftigen Programmversionen als halbautomatischer Prozess zur Verfügung stehen – ganz nach dem Motto «clip-change-work».
GEOS Pro und Objekthistorisierung
Im Rahmen des Praxistests, welcher a/m/t im Auftrag der swisstopo im Sommer 2019 durchführte, resultierte bereits eine erste Version von GEOS Pro, welche die Objekthistorisierung gemäss dem Konzept von DM.flex unterstützt. Objekte, welche im Rahmen einer Mutation bearbeitet werden, werden dabei dupliziert und Veränderungen auf den Objektkopien durchgeführt. GEOS Pro übernimmt dabei die korrekte Verwaltung dieser duplizierten Objekte, von Mutationsbeginn an bis zum rechtsgültigen Mutationsabschluss.
GEOS Pro und die Nutzung von Webservices
Unter dem flexiblen Modellansatz von DM.flex wird zudem die Möglichkeit einer verteilten Verwaltung und Speicherung der AV-Informationsebenen, aufgrund der Zuständigkeitsbereiche, verfolgt. Dadurch soll zukünftig die redundante Datenhaltung und die unnötige Datenverteilung verhindert werden. Im Rahmen des erwähnten Praxistests wurde GEOS Pro erweitert und ist seither in der Lage die Informationsebenen «Fixpunkte» und «PLZOrtschaft» als OGC Webservice (WFS) zu beziehen. Diese können auch in den notwendigen Funktionen wie vermessungstechnischen Berechnungen, Grundbuch-Schnittstellen und Plandarstellung genutzt werden.
Ebenfalls in diese Kategorie ist die Entwicklung von GEOS Pro Services einzuordnen. Sie sind eine ideale Ergänzung zur Desktoplösung GEOS Pro und ermöglichen die Nutzung gewisser GEOS Pro-Konfigurationen im Browser. Dadurch lassen sich bereits jetzt, und zukünftig noch mehr, gewisse Bearbeitungsprozessen der Amtlichen Vermessung in Browser-Applikationen und WebGIS-Anwendungen ausführen.
a/m/t verfolgt mit seinen aktuellen und zukünftigen Entwicklungen den Ansatz des hybriden Katastersystems, in welchem die Datenhaltung und Funktionalität verteilt vorliegen werden, letzteres in Form von Desktop-, Browser- und mobilen Anwendungen. Dadurch können die AV-Nachführungsprozesse besser den aktuellen Bedürfnissen der Nachführungsstellen angepasst werden.
Abbildung 6: hybride Architektur mittels GEOS Pro und GEOS Pro Services
Sobald von der Eidgenössischen Vermessungsdirektion die definitive Modelldokumentation bekannt gegeben wird, wird a/m/t die Entwicklungsarbeiten auf die Erstellung des DM.flex-Leeroperats fokussieren. Wir sind zuversichtlich, dass mit der Einführung von DM.flex unsere Lösungen für die modellkonforme Bearbeitung des wichtigsten Geodatensatzes der Schweiz bereit sein werden. Selbstverständlich unterstützen wir unsere Kunden bei der Datenüberführung, wofür bereits erste Migrationspfade erstellt wurden.